Reinigungsanlage für implantierbare Kleinteile
Automatisierung im medizinischen Reinraum
Die Produktion von Bauteilen für die Medizintechnik erfolgt bekanntlich in streng abgeschirmten Reinräumen. Das gilt vor allem auch für die Endprüfung implantierbarer Kleinteile, die vor ihrer Verpackung noch chemisch gereinigt werden müssen. Dafür hat MartinMechanic gemeinsam mit seinem Kunden die neue Reinigungsanlage MRH221042 entwickelt.
Der Fanuc-Roboter LRMate 200 ist besonders dazu geeignet, den Waschbehandlungszyklus, der je nach Gebinde bis zu 30 Minuten dauern kann, zu begleiten. Das Handling der feinen Teile erfolgt in Waschvorrichtungen, die vom Werker manuell bestückt werden. Ein Gebinde umfasst bis zu mehrere 100 Kleinteile, die im Drei-Schicht-Betrieb den Reinigungsprozess durchlaufen.
Der Roboter sorgt dafür, dass eine Schicht vollkommen autonom ablaufen kann. Je nach Produktvariante variiert der Waschvorgang, was den Einsatz von Chemie, deren Einwirkungsdauer auf die Bauteile und die Reihenfolge der Reinigungsbäder anbelangt. Dazu wurden vorab alle Gebinde mit einem Barcode versehen. Jeder Prozess wird automatisch in Gang gesetzt und am Schluss abgestempelt.
Nach dem Durchlaufen aller Arbeitsschritte wandert der Behälter mit den Kleinteilen in eine Schublade. Mit dem Öffnen dieser Schublade durch den Werker versorgt ein Labelprinter das Gebinde automatisch mit allen relevanten Informationen.
Der Bau der MRH221042 geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden, der bereits über reichlich Erfahrung zum Wasch-Prozess verfügte, die man gemeinsam automatisierungsgerecht weiterentwickeln konnte. Besondere Bedeutung kam dabei den Waschgestellen zu, da bestimmte Bereiche der Bauteile beim Reinigungsprozess freiliegen müssen, andere müssen abgedeckt sein. Die Messwerte-Parameter der Teile, die chemischen Hilfsstoffe, die Temperaturen und sogar die Tageszeiten werden pro Charge in einer Datenbank genauestens protokolliert.
Gesteuert wird die neue Anlage über die SZ-1500F von Siemens. Für die Datenprotokollierung ist ein separater PC im Einsatz, der wiederum über das lokale WLAN-Netz an eine Datenbank angebunden ist. Die Bedienung der Anlage erfolgt kontaktlos über RFID.
Die knapp 3,5 Quadratmeter große Reinigungsanlage ist teilweise in Edelstahl (VA) ausgeführt. 14 Monate brauchten die Sondermaschinenbauer für den reinen Maschinenbau. Hinzu kam ein weiteres halbes Jahr für die Validierung der Prozesse, da die Anlage im medizinischen Bereich eingesetzt wird.