Messen mit dem Messschieber

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Mühelos kleinste Maße messen

Der Messschieber ist ein unverzichtbares Messmittel für alle Fachleute, die präzise Produkte durch Zerspanen herstellen. Der Umgang damit wird bereits in der Ausbildung geübt. Dort kommt noch vielfach die Variante mit Millimeter- beziehungsweise Zolleinteilung sowie Nonius zum Einsatz. Im Gegensatz zum digitalen Messschieber kann das Maß damit nicht unmittelbar als Zahlenwert abgelesen werden. Zeit zu ergründen, wie in diesem Fall der korrekte Wert ermittelt wird.

Messschieber sind wahre Alleskönner, wenn es um das Ermitteln unbekannter Werkstückabmessungen geht. Ob Innen- oder Außendurchmesser, ob Absatztiefe oder Nutbreite – mit dem Messschieber besitzt man ein Messmittel, das sehr vielseitig einsetzbar ist, daher zur Grundausstattung jedes Facharbeiters und Auszubildenden gehört.

Obwohl digital arbeitende Messschieber immer mehr Zuspruch bekommen, da damit die ermittelten Maße direkt angezeigt werden, schwören eingefleischte Fans nach wie vor auf analoge Messschieber, weil diese keine Batterie benötigen und zudem kompakter bauen. Zudem spiegeln digitale Messschieber durch ihre Hundertstel-Anzeige eine Messsicherheit vor, die zu keiner Zeit gegeben ist.

Unter Beachtung strenger Regeln, wie etwa Vermeidung von Sonneneinstrahlung, Aufbringen einer geringen Messkraft, nur kurzer Hautkontakt über die Hand und einwandfreier mechanischer Struktur des Messschiebers, sind mit diesem Messmittel Maße mit maximal Plus/Minus zwei hundertstel Millimeter Genauigkeit ermittelbar. Die Grenzen setzen die Wärmeausdehnung sowie eine Verformung durch die Messkraft. Da hilft auch keine Digitalanzeige, die oft eine Genauigkeit vorspielt, die nicht vorhanden ist.

Der Aufbau eines Messschiebers

Wer als Auszubildender erstmals mit dem Messschieber in Berührung kommt, bekommt selbstverständlich erklärt, wie damit Maße ermittelt werden. Manchmal ist die Erläuterung jedoch aus Zeitmangel nur oberflächlich. Daher ist eine eigene Beschäftigung mit dem Messschieber nötig, um dieses wichtige Messinstrument rasch zu beherrschen.

Der Messschieber besitzt folgenden Aufbau:

Durch seinen besonderen Aufbau ist der Messschieber universell einsetzbar:

Der eigentliche Messvorgang bedarf der korrekten Handhabung des Messschiebers. Dazu ist der Daumen am Schieber und die restlichen Finger locker um den Stab anzulegen.

Wird der Messschieber in dieser Position gehalten, so sind nahezu alle Messaufgaben bequem durchführbar. Eine zweihändige Bedienung des Messschiebers ist in der Regel unnötig und sollte vermieden werden.

Ist bei einem Meßvorgang einmal der Blick auf die Skala nicht möglich, so wird der Schieber in Meßstellung mittels der Klemmschraube fixiert, der Messschieber vorsichtig vom zu messenden Teil zurückgezogen und schlussendlich das Maß abgelesen.

Dieser Vorgang sollte allerdings nur im Notfall angewendet werden, da durch das Zurückziehen des Messschiebers das Werkstück leicht beschädigt werden kann sowie der Messschieber einem Verschleiß unterworfen wird

Ablesen der Skala

Das Ablesen der Skala wird wie folgt vorgenommen: Zunächst werden alle ganzen Millimeter gezählt, die sich bis zum Beginn der Noniusskala ergeben. Danach wird auf die Noniusskala gewechselt. Dort sollte der Blick solange an der Skala entlangwandern, bis sich ein Strich des Nonius mit einem Strich des Stabs genau deckt. An dieser Position ist das Maß abzulesen, das den Wert nach dem Komma ergibt.

Beispiel:

Das ermittelte Maß gilt für alle drei Messmöglichkeiten des Messschiebers. Die bedeutet, dass es sich um einen Außendurchmesser, einen Innendurchmesser oder ein Tiefenmaß handelt, auf das der ermittelte Wert zutrifft.

Pflegen und Prüfen des Messschiebers

Ab und zu muss ein Messschieber auf korrekte Maßermittlung überprüft werden. Dies ist regelmäßig durchzuführen, um nicht längere Zeit mit einem defekten Messgerät Teile zu produzieren. Insbesondere dann, wenn der Messschieber einmal heruntergefallen ist, sollte eine Prüfung durchgeführt werden. Für die Überprüfung der Messschenkel eignen sich beispielsweise ein Endmaß oder ein Grenzlehrdorn, während für die Prüfung der Messspitzen sinnvollerweise eine Grenzrachenlehre oder ein Grenzlehrring genutzt werden sollte. In jedem Fall muss die Prüfung mit größter Sorgfalt erfolgen damit weder der Messschieber, noch die Prüfmittel beschädigt werden.

Nun wird das Lasermessgerät bei aktiviertem hinterem Bezugspunkt an eine Wand gehalten und kurz die Mean-Taste gedrückt. Nach dem Loslassen der Taste wird die Entfernung ermittelt und im Display angezeigt. Gleichzeitig fängt nun die Ziffer Zwei an zu blinken und die zweite Strecke kann per Laserstrahl ausgemessen werden.

Nachdem die zweite Strecke auf identische Weise ermittelt wurde, berechnet das Gerät die aus den beiden Strecken resultierende Fläche, die im Display an unterster Stelle angezeigt wird. In diesem Fall ergeben die beiden gemessenen Längenwerte eine Fläche von 5,141 Quadratmeter.

Die Volumenmessung

Der Rauminhalt kann auf ähnlich einfache Weise ermittelt werden. Dazu wird zunächst mittels der Messwertfunktionstaste auf den Modus „Volumen“ umgeschaltet. Im Display ist nun das entsprechende Symbol zu sehen, während gleichzeitig die Zahl „Eins“ blinkt, was anzeigt, dass nun die erste Strecke des Volumenkörpers gemessen werden kann.

Nun durch Ausmessen der Abstände die nötigen Daten erfassen, damit das Gerät das Volumen berechnen kann. Nachdem die dritte Distanz gemessen wurde, wird im Display umgehend das resultierende Volumen angezeigt, das in diesem Beispiel 2,847 Kubikmeter beträg.

Die Pythagoras-Berechnung (einfach)

Mit der einfachen Pythagoras-Berechnung kann aus der Hypotenuse sowie einer der beiden sich im rechten Winkel befindlichen Strecken die Länge der anderen Strecke berechnet werden. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn eine Strecke nicht zugänglich ist, da beispielsweise ein unverrückbares Hindernis eine Messung unmöglich macht.

In diesem Fall kann mittels der Pythagoras-Funktion die Länge der unzugänglichen Wand errechnet werden. Um diese Berechnung vornehmen zu können, ist das Lasermessgerät mittels der Messwertfunktionstaste auf den Modus „Pythagoras einfach“ umzuschalten.

Wichtig ist, dass die Messung exakt nach der vom Messgerät optisch angezeigten Reihenfolge vorgenommen wird. Es muss zwingend zuerst die Hypotenuse und danach einer der Schenkel mit dem Laserstrahl ausgemessen werden. Wird diese Reihenfolge nicht eingehalten, wird vom Messgerät eine Fehlermeldung ausgegeben.

Zudem kann es unter Umständen nötig sein, mit dem ausklappbaren Endstück zu messen, damit grobe Messfehler vermieden werden. Dazu ist der Bezugspunkt mittels der Bezugspunkttaste entsprechend einzustellen.

Die Pythagoras-Berechnung (doppelt)

Die Funktion „Pythagoras doppelt“ entspricht praktisch der einfachen Pythagoras-Variante mit dem Unterschied, dass die errechnete Strecke das addierte Resultat aus zwei einzeln berechneten Schenkeln darstellt, die im rechten Winkel zueinanderstehen.

Wichtig ist bei dieser Messung, dass das Messgerät während des Messvorgangs in einer gemeinsamen Ebene gehalten wird, damit es nicht zu Messwertverfälschungen kommt.

Der Dauermessmodus

In diesem Modus wird der Laser im Dauermodus betrieben, sodass beispielsweise eine Fläche überstrichen werden kann, was es ermöglicht, Abweichungen von der Idealform festzustellen. Diese Funktion ermöglicht allerdings nur, den höchsten und tiefsten Punkt festzustellen.

Automatische Addition und Subtraktion von Messwerten

Sollen die Ergebnisse von mehreren hintereinander durchzuführenden Messungen addiert oder subtrahiert werden, so ist vor der Messung die Additions- beziehungsweise Subtraktionstaste zu drücken. Dabei bewirkt wiederholtes Betätigen dieser Taste einen Wechsel zwischen den Rechenverfahren. Auf diese Weise können Messwerte fortlaufen addiert oder subtrahiert werden, sodass das manuelle Berechnen von Werten entfallen kann.

Abrufen der Messwerte

Das Lasermessgerät besitzt einen Speicher, in den automatisch bis zu 100 gemessene Werte abgelegt werden. Werden mehr Messungen vorgenommen, so werden die älteren Daten überschrieben. Der Aufruf der gespeicherten Daten erfolgt über die Speichertaste. Wird diese Taste fortlaufen betätigt, so können die einzelnen Datensätze eingesehen werden. Werden die Datensätze nicht mehr benötigt, können diese durch fünf Sekunden langes, gemeinsames Betätigen der Speicher- sowie der Löschtaste aus dem Speicher entfernt werden.

Verlassen wird der Datenspeicher, indem kurz die Löschtaste betätigt wird, woraufhin in den Hauptbildschirmmodus gewechselt wird.

Video "Der Laser als zeitgemäßer Ersatz für den Zollstock"

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Beispiel:

Das ermittelte Maß gilt für alle drei Messmöglichkeiten des Messschiebers. Die bedeutet, dass es sich um einen Außendurchmesser, einen Innendurchmesser oder ein Tiefenmaß handelt, auf das der ermittelte Wert zutrifft.