3DF Zephyr – Vom 2D-Foto zum 3D-Modell
Ob lebende Person oder Keramikfigur – ab und an wäre es schön, aus ganz normalen Fotos eine räumliche, virtuelle Kopie des fotografierten Objekts zu erzeugen, um diese beispielsweise mit einem 3D-Drucker auszudrucken. Genau dies ist mit dem professionellen Programm 3DF Zephyr möglich, welches bereits in der Gratis-Version erstaunliche Ergebnisse präsentiert.
Eigentlich ist es mit normalen 2D-Fotos nicht ohne weiteres möglich, daraus räumliche Gebilde zu erzeugen. Diese Grenze haben die findigen Programmierer der kommerziellen Software „3DF Zephyr“ jedoch mittlerweile mithilfe eines Algorithmus gesprengt, was den Sprung vom 2D-Bild zum 3D-Modell erlaubt, das mit einem 3D-Drucker ausgedruckt werden kann.
Die Idee hinter diesem Geniestreich ist, von einem Gegenstand mit einer Digitalkamera ganz viele Fotos aus verschiedenen Perspektiven zu machen, die von 3DF Zephyr analysiert und zu einem räumlichen Abbild verschmolzen werden. Dazu ist es zwingend nötig, sich mit der Kamera um das Modell zu bewegen. Eine bloße Drehung des Modells, etwa mithilfe eines Drehtellers, ist nicht von Erfolg gekrönt, da der zugrundeliegende Algorithmus zwingend einen sich ändernden Hintergrund benötigt, um aus den Einzelbildern einen räumlichen Körper zu berechnen.
Werden Gegenstände lediglich gedreht und von fester Position aus fotografiert, so kann der Algorithmus kein räumliches Gebilde berechnen.
Um ein brauchbares, räumliches Modell aus verschiedenen Bildern zu erstellen, müssen diese zwingend durch Umrunden des Gegenstands beziehungsweise der Person gewonnen werden.
Danach öffnet sich ein Projektassistent, in dem wichtige Tipps für optimale Fotos gegeben werden, damit die Umwandlung in ein räumliches Objekt gelingt.
Mittels eines Klicks auf den Button „Weiter“ wird wiederum das nächste Fenster aufgerufen, in dem die Einstellungen für die Verarbeitung der Bilder vorgenommen werden. Die Einstellungen „Menschlicher Körper“ und „Tief“ haben sich für die Hasen-Figur als optimal herausgestellt.
Das Ergebnis ist ein 3D-Körper (gelber Kreis), dem noch blau eingefärbte Kamerapositionen (gelbe Pfeile) sowie Bodenstrukturen (roter Pfeil) zugefügt sind.
Die Bodenstrukturen werden nicht benötigt, können daher gelöscht werden. Dazu wird „Bearbeitung“ angewählt, der Button „von Hand“ angeklickt, mit der Maus ein Rechteck um die zu löschenden Bereiche gezogen und im Bereich „Bearbeiten“ der Button „Löschen“ angeklickt.
Im erscheinenden Assistenten werden die Einstellungen „Allgemein“ und „Hohe Detailgenauigkeit“ gewählt.
Anschließend kann über den Button „Weiter“ in das Startfenster gewechselt werden. Hier wird über den Button „Start“ die Texturierung gestartet. Das Ergebnis ist ein nahezu reales räumliches Abbild des fotografierten Körpers.
Soll dieser in einer Animation dargestellt werden, so ist in den Reiter "Animator" zu wechseln und der Button "Alle Kamerapositionen hinzufügen" zu betätigen. Nach Klick auf den Play-Button kann als Ergebnis ein nahezu reales räumliches Abbild des fotografierten Körpers betrachtet werden.
Das räumliche Modell kann nun in das OBJ-Format exportiert werden. Dazu ist „Export“ anzuklicken und der Eintrag „Texturiertes Mesh exportieren…“ anzuwählen.
Rund zwei Stunden wird für den Ausdruck der Figur benötigt, wobei rund sieben Meter Filament verbraucht werden. Das Ergebnis ist ein verkleinertes Abbild des Originalhasen, das sich durchaus sehen lassen kann. Für ein noch besseres Gesamtbild des 3D-Modells müssten nur noch die Stützen vorsichtig mechanisch entfernt werden.