Flashforge Creator Pro 2 startklar machen (Teil 1)

Auspacken und Zusammenbau eines IDEX-3D-Druckers 

Der 3D-Drucker Flashforge Creator Pro 2 kommt fast fertig montiert ins Haus. Für das Auspacken sowie den Zusammenbau sollte man sich die nötige Zeit nehmen, damit dabei nicht versehentlich etwas beschädigt wird.

Wer schon einmal eine neue Waschmaschine in Betrieb genommen hat, weiß, dass diese erst von der Transportsicherung befreit werden muss, ehe sie in Betrieb gehen darf. Wird dies nicht beachtet, sind massive Schäden an der Maschine nicht ausgeschlossen.

Auch 3D-Drucker werden mit einer Transportsicherung ausgeliefert, weshalb es zunächst gilt, diese zu entfernen. Dabei ist höchste Konzentration gefordert! Denn anders als bei Waschmaschinen kann es bei diesen Geräten durchaus passieren, dass versehentlich ein Kabel durchtrennt wird, das der 3D-Drucker für eine einwandfreie Funktion benötigt. Daher gilt, sich bei der Inbetriebnahme unbedingt Zeit zu nehmen, damit die Vorfreude nicht unvermittelt massivem Frust durch versehentlich zerstörte Komponenten weicht.

Schon bei der Herausnahme des Geräts aus dem Karton ist hohe Sorgfalt Pflicht, soll das Gerät nicht beschädigt werden. Angesichts des Nettogewichts von immerhin knapp 15 Kilogramm ist es ratsam, dies mit einer zweiten Person durchzuführen.

Die beiden Extruder befinden sich in einer separaten Verpackung. Sie sollten solange dort verbleiben, bis das restliche Verpackungsmaterial aus dem 3D-Drucker entfernt wurde. Nachdem der Drucker auf einem passenden Schrank oder Gestellt platziert wurde, sollte es daher nach oben aus dem Drucker entnommen und seitlich auf diesem platziert werden. Auf diese Weise sind die Extruder vor Beschädigungen geschützt, während die weitere Entfernung des restlichen Verpackungsmaterials problemlos vorgenommen werden kann.

Zeit lassen beim Auspacken!

Der 3D-Drucker ist mit Transportsicherungen versehen, die in den Farben Weiß, Gelb sofort ins Auge springen. Zusätzlich gibt es Sicherungsbänder in der Farbe Schwarz, die jedoch an den gelben Clips befestigt sind, daher ebenfalls sofort ins Auge fallen.

Die Kabelbinder beziehungsweise Sicherungsbänder lassen sich einfach entfernen, wobei durchaus ein wenig Kraftaufwand nötig ist. Zudem ist eine hohe Sorgfalt wichtig, damit nicht versehentlich wichtige Kabel durchtrennt werden. Aus diesem Grund sollte daher eine gut schneidende, an der Spitze abgerundete Schere verwendet werden.

Damit sind auch die beiden schwarzen Sicherungsbänder problemlos zu entfernen, die verhindern, dass sich die Y-Achse beim Transport verschiebt.

Wichtig:

Die danebenliegende Feder darf keinesfalls entfernt werden, da diese für die Vorspannung des Zahnriemens nötig ist!

Die gelben Sicherungsclips dienen ebenfalls der Fixierung der Zahnriemen während des Transports. Die Zahnriemen sind daher zunächst durch Schwenken der Clips freizumachen.

Die Entfernung der Clips von den Führungsschienen ist mit hohem Kraftaufwand verbunden, weshalb es ratsam ist, dafür beispielsweise eine Kombizange zu verwenden. Mittels einer Drehbewegung des in der Zange eingespannten Clips kann dieser problemlos entfernt werden.

Die Tücken mit der Verpackung

Wer versucht, exakt nach Bedienungsanleitung das weitere Verpackungsmaterial aus dem Innenraum des 3D-Druckers zu entfernen, wird feststellen, dass dies nicht möglich ist. Der Grund: Der Spalt zwischen XY-Achse und Verpackung ist zu klein, um die Verpackung soweit anzuheben, dass eine Entnahme möglich wäre.

Die Lösung dieses Problems liegt darin, mit einem wirklich scharfen Messer einen Streifen des Styropors entlang der vorderen Verpackungsseite abzuschneiden, denn diese vordere Wand ist der Grund dafür, dass sich die Haube des 3D-Druckers mitsamt dem darin eingebetteten Filament nicht herausnehmen lässt.

Sobald der Streifen abgeschnitten und entfernt ist, kann die Entnahme der Verpackung problemlos vorgenommen werden. Doch ist dabei mit Vorsicht vorzugehen, damit nicht versehentlich eine Beschädigung am oben angebrachten Schlitten entsteht. Sobald das Verpackungsmaterial entfernt ist, kann auch der Schaumstoff entfernt werden, der sich links und rechts am Druckergehäuse befindet.

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Ein 3D-Drucker ist eine Präzisionsmaschine und muss daher wie ein rohes Ei behandelt werden. Das gilt nicht zuletzt für den letzten Schritt, der nötig ist, um das restliche Verpackungsmaterial zu entfernen. Dazu muss der in der Höhe verschiebbare Druckertisch beziehungsweise die Druckplatte links und rechts mit den Händen gefasst und sanft nach oben geschoben werden.

Dabei wird die hinten liegende Gewindespindel in Drehung versetzt. Diese mechanische Verbindung ist der Grund, warum für das Anheben der Druckplatte eine gewisse Kraft nötig ist. Wichtig ist, sich Zeit zu lassen, bis die Platte soweit oben ist, dass das in der Wanne liegende Verpackungsmaterial entnommen werden kann.

Die Montage der Extruder

Flashforge liefert alle benötigten Schrauben und Werkzeuge mit, um die beiden Extruder zu montieren.

Damit die Montage gelingt, ist die Druckplatte von Hand sanft nach unten zu fahren. Und zwar so weit, dass zwischen Druckplatte und den beiden Schlitten genug Platz ist, um sowohl mit den Schrauben als auch mit dem Sechskantschlüssel problemlos hantieren zu können.

Wichtig:

Vorher sollte das am Gehäuseboden eingebrachte Langloch mit einer etwas stärkeren Pappe abgedeckt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass beim Montageprozess versehentlich herunterfallende Schrauben in dieses Langloch hineinfallen.

Sollte dies dennoch passiert sein, so wird in der Regel die Funktion des 3D-Druckers nicht beeinträchtigt. Wer dennoch eine in das Langloch hineingefallene Schraube entfernen möchte, kann dies tun, da dazu lediglich vier Schrauben auf der Unterseite des 3D-Druckers entfernt werden müssen.

Nachfolgendes Video zeigt, wie das geht.

Nun können die beiden Extruder aus der Verpackung entnommen und in die Schlitten eingelegt werden. Anschließend sind jeweils vier Innensechkantschrauben M3x16 in die vorgesehenen Gewindebohrungen einzuschrauben und vorsichtig festzuziehen. Die Bedienungsanleitung gibt Auskunft, wo die Schrauben einzuschrauben sind.

Anschließend können auf der Rückwand die beiden Halter für die Filamentspulen in die vorgesehenen Schlitze eingehängt werden.

Was nun noch fehlt, ist der Tropfschutz für die beiden Extruderdüsen. Diese sind nichts weiter, als zwei entsprechend gebogene Winkel aus Aluminium, die mit vier Schrauben an den vorgesehenen Stellen montiert werden.

Diese Winkel müssen in der Regel nicht groß ausgerichtet werden, da diese so gearbeitet sind, dass sie in der Regel sofort passend ausgerichtet sind. Sollte dies nicht der Fall sein, so genügt eine nur geringfügige Korrektur, damit die Funktion des Tropfschutzes gewährleistet wird.

Nun fehlen noch die beiden Führungsschläuche für das Filament, die jeweils auf die an der Gehäuserückseite angebrachten Befestigungsschienen aufzuschieben sind.

Das andere Ende der Führungsschläuche muss jeweils in die dafür zuständige Bohrung am Extruder eingeschoben werden. Da dies streng vonstattengeht, ist es nötig, dazu ein wenig mehr Kraft aufzuwenden.

Damit ist der Aufbau des Flashforge Creator Pro 2 abgeschlossen. Wie dieser eingerichtet wird, ist das Thema des zweiten Teils, der demnächst folgt.

Video "Flashforge Creator Pro 2 startklar machen (Teil 1)":